Am 15. September 2022 hat die FMA Liechtenstein das FMA-Tool zur Risikobewertung von Geschäftsbeziehungen 3.0 auf ihrer Webseite publiziert. Inhaltlich ergeben sich insbesondere Änderungen in folgenden Bereichen:
- Bezug zu Ländern mit strategischen Mängeln;
- Sensitive Branchen;
- Geschäftsbeziehungen, bei welchen Transaktionen über Servicegesellschaften abgewickelt werden;
- „Kauf von Aufenthaltsrechten oder Staatsbürgerschaften eines EWR-Mitgliedsstaates“ bei Drittstaatsangehörigen;
- Externe Zeichnungsrechte ohne Kollektivzeichnungsrechtspflicht des Sorgfaltspflichtigen;
- Geschäftsbeziehungen mit erhöhten TF-Risiken;
- FL-Rechtsträger mit ausschliesslich gemeinnützigen oder wohltätigen Zwecken, welche von der Einkommenssteuer befreit sind;
- Rechtsträger, dessen Beteiligungspapiere an einem geregelten Markt kotiert sind oder Rechtsträger, die im Mehrheitsbesitz einer börsenkotierten Gesellschaft sind, sofern dem EWR-Recht gleichwertigen Offenlegungspflichten bestehen; und
- Wegfall „individuelles Kriterium, das zu einer Risikominimierung führt“.
Die Anwendung des FMA-Tools ist nicht verpflichtend, obschon sich eine Anwendung, insbesondere vor dem Hintergrund, dass von einer automatischen Konformität betreffend die Einhaltung der einschlägigen Vorgaben ausgegangen werden kann, empfiehlt. Nichtsdestotrotz ist es auch inskünftig zulässig, eigene Risikobewertungen, sofern sie den gesetzlichen Anforderungen und der FMA-Richtlinie 2013/1 entsprechend Rechnung tragen, anzuwenden.
Sorgfaltspflichtige, welche aktuell ein FMA-Tool für die Risikobewertung von Geschäftsbeziehungen verwenden, haben sicherzustellen, dass die technische Implementierung bis spätestens 1. April 2023 vollzogen wird. Darüber hinaus gilt es sicherzustellen, dass die Risikobewertung der Geschäftsbeziehung im Rahmen der Aktualisierung des Geschäftsprofils (vgl. FMA-Wegleitung 2018/7) ebenfalls aktualisiert wird; jedoch spätestens bis 31. März 2026.
Bei Fragen und Anmerkungen steht die CA Crypto Advisory AG jederzeit gerne zur Verfügung.